Gottesdienste im Oktober
Sonntag, 1. Oktober, 9.30 Uhr
Gottesdienst zum Erntedankfest mit Agapemahl
und dem Krümelchor
(Pfrn. Schneider-Oelkers)
Die Predigt zum Erntedankfest 2023 finden Sie hier:
Gnade sei mit euch…
Predigttext: Jesaja 65,17-25
Neuer Himmel und neue Erde
17 Denn siehe, ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, dass man der vorigen nicht mehr gedenken und sie nicht mehr zu Herzen nehmen wird.
18 Freuet euch und seid fröhlich immerdar über das, was ich schaffe. Denn siehe, ich erschaffe Jerusalem zur Wonne und sein Volk zur Freude, 19 und ich will fröhlich sein über Jerusalem und mich freuen über mein Volk. Man soll in ihm nicht mehr hören die Stimme des Weinens noch die Stimme des Klagens.
20 Es sollen keine Kinder mehr da sein, die nur einige Tage leben, oder Alte, die ihre Jahre nicht erfüllen, sondern als Knabe gilt, wer hundert Jahre alt stirbt, und wer die hundert Jahre nicht erreicht, gilt als verflucht.
21 Sie werden Häuser bauen und bewohnen, sie werden Weinberge pflanzen und ihre Früchte essen.
22 Sie sollen nicht bauen, was ein anderer bewohne, und nicht pflanzen, was ein anderer esse. Denn die Tage meines Volks werden sein wie die Tage eines Baumes, und ihrer Hände Werk werden meine Auserwählten genießen.
23 Sie sollen nicht umsonst arbeiten und keine Kinder für einen frühen Tod zeugen; denn sie sind das Geschlecht der Gesegneten des HERRN, und ihre Nachkommen sind bei ihnen.
24 Und es soll geschehen: Ehe sie rufen, will ich antworten; wenn sie noch reden, will ich hören.
25 Wolf und Lamm sollen beieinander weiden; der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind, aber die Schlange muss Erde fressen. Man wird weder Bosheit noch Schaden tun auf meinem ganzen heiligen Berge, spricht der HERR.
Gott, öffne uns Herz und Verstand für dein gutes Wort!
Liebe Gemeinde,
There is no planet B!
Auf machen Demo-Plakaten ist dieser Satz zu lesen. Und seine Botschaft ist klar:
Wir haben nur diesen einen Planeten.
Passt auf, es gibt keinen zweiten!
Wegwerfen und durch einen neuen ersetzen – das geht nicht.
There is no planet B – die Erinnerung daran soll uns aufmerksam machen dafür, wie gefährdet diese Erde ist - und sie soll uns zum vorsichtigen Umgang damit mahnen.
There is no Planet B!
Wer die ersten Sätze des Predigttextes liest, könnte meinen, dass dieses Motto nicht so ganz stimmt.
Verspricht uns Gott hier denn nicht einen Planeten B? Eine neue und schöne Welt, in der wir die alte vergessen können?
Das, was der Prophet Jesaja da schreibt, das klingt doch so, als würde Gott seine erste Schöpfung wegwerfen und einen zweiten Versuch starten.
Aber soll und kann so eine Aussicht stärken angesichts dessen, was sich auf unserer Erde tut?
Ein Gott, der seine Schöpfung aufgibt, sie in die Tonne tritt - ein solcher Gedanke macht mir Angst - und einem Wegwerf-Gott könnte ich jedenfalls nicht vertrauen.
Das wäre ja ein Gott, der seine geliebte, kostbare Schöpfung satt hat – und zuallererst dann die Menschen.
Ja, er hat uns zwar alle einzeln nach seinem Bild geschaffen, wir alle spiegeln daher auf unsere eigene Art und Weise etwas Einzigartiges von ihm wider – aber irgendwann wäre Schluss - und es stünde ein Umzug an in eine neue Welt…
So ein Gott wäre das exakte Gegenteil von dem Gott, zu dem wir uns als Christ*innen bekennen: dem Gott, der sich selbst treu ist und uns deshalb auch treu bleibt; der Gott, der seine Schöpfung nicht aufgibt.
Ein Gott mit dem Planeten B wäre ein untreuer Gott…
Also, liebe Gemeinde, wie ist das jetzt mit Planet A und Planet B?
Wie sieht der Gott aus, von dem der Prophet Jesaja spricht?
Wer genau hinschaut und hinhört, der entdeckt auch in dem Gott, von dem Jesaja spricht, einen Gott, der sich selbst und seiner Schöpfung treu ist und treu bleibt.
Einen Gott, der ihr Leben will.
Einen Gott, dessen Kraft noch immer wirkt und auch weiter wirken wird - weil sie größer ist als unsere menschliche Kraft und deshalb auch nicht durch uns zu besiegen.
Genau darin liegt die Hoffnung, die Gott uns schenken will.
Diese Hoffnung wurzelt in Gott – und nicht im Planeten B.
Diese Hoffnung geht weit über das hinaus, was wir tun und gestalten können.
Aber unser Handeln ist trotzdem alles andere als egal – es gehört mitten hinein in dieses Zukunftsbild, das von Gottes großer, bleibender Liebe zu seiner Schöpfung erzählt.
Jesaja spricht davon, wie das Leben aussehen wird, wenn Gott alles neu macht.
Und was er beschreibt, ist eindeutig kein ewiges, seliges, körperloses Leben auf irgendeinem phantastischen Planeten B - sondern es ist ein ganz und gar geerdetes und konkretes Leben:
Die Menschen leben in Frieden und Sicherheit miteinander.
Alle Kinder wachsen auf ohne Angst und ohne Grund zur Klage.
Die Menschen arbeiten im Einklang mit den Rhythmen der Schöpfung und erleben, wie diese Arbeit Sinn macht und gute Früchte trägt.
Niemand muss aus seiner Heimat fliehen und alles zurücklassen.
Die Menschen leben im Kommen und Gehen der Generationen.
Ihr Leben ist fest verwurzelt und tief gegründet wie ein mächtiger Baum.
Konkurrenzkämpfe, Ausbeutung und vergebliche Arbeit kommen nicht vor.
Stattdessen gibt es genug Zeit und Raum für Genuss, für Muße, für Ruhe – für den Sabbat.
Niemand muss sich kaputt arbeiten oder wird versklavt.
Niemand muss entwürdigende Arbeit tun.
Liebe Gemeinde, das klingt doch richtig fair, oder?
Auch der Tod gehört mit dazu in dieser geheilten Welt – aber er kommt friedlich und ganz am Ende: nach einem sehr langen, erfüllten, abgerundeten Leben
Niemals kommt er zur Unzeit, niemals gewaltsam oder qualvoll.
Und Gott ist ganz nah – ist immer schon da, noch bevor Menschen nach ihm rufen.
Das Leben , wie Jesaja es uns vor Augen malt, ist das Leben, wie es ursprünglich von Gott gewollt und erdacht war, in seiner ganzen Fülle.
Eine Welt, in der kein Kind sterben muss und kein Mensch Schmerzen oder Unrecht erleidet.
So, wie wir uns alle unser Leben wünschen – und doch so unerreichbar für uns.
Planet A – erneuert und geheilt, anstelle einer Flucht nach Planet B.
Aber Planet A, so grundsätzlich erneuert und verwandelt, wie wir Menschen das aus unserer eigenen Kraft nicht allein vermögen.
Planet A verwandelt von dem Gott, der seiner Schöpfung auch in Katastrophen treu bleibt.
Eine erneuerte Schöpfung, aber nicht auf Kosten der alten und als Ersatz für sie – sondern eine, die alles mit einbezieht, was bisher geworden ist: die nichts, was von Gott geschaffen und gewollt ist, wegwirft, aufgibt oder zurücklässt.
Eine Neuschöpfung durch Gott als sorgsamer, bewahrender, ehrfürchtiger, treuer und liebevoller Umgang mit jedem kostbaren Leben.
Liebe Gemeinde,
ja, wir sind verantwortlich für die Welt, die Gott uns anvertraut hat - aber er lässt uns mit dieser Aufgabe nicht allein.
Wir müssen sie nicht allein mit unseren Händen und allein aus unserer Kraft herbeiführen.
Diese Aufgabe lädt uns Jesaja nicht auf die Schultern, wenn er uns Gottes Zielfoto für diese Welt vor Augen malt.
Zuviel steckt darin, was unsere Möglichkeiten weit übersteigt und was in Gottes Händen liegt.
Aber diese Hoffnungsbild enthält eine wichtige Bitte an uns – und diese Bitte hat es in sich, in ihr liegt verwandelnde Kraft:
Es ist die große Bitte, für diese Welt, für den Planeten A, die Hoffnung auf Zukunft nicht aufzugeben.
Weil Gott seine Schöpfung nicht aufgibt, weil er sie immer noch und immer weiter liebt - und weil er mit ihr noch etwas vorhat.
Liebe Gemeinde, die Bitte Gottes an uns, die ich da heraushöre, klingt ungefähr so:
Vertraut mir und meiner Treue zu allem, was ich geschaffen und gewollt habe.
Und nehmt wahr, dass meine Schöpferkraft auch jetzt noch nicht zu Ende ist: ich bin dabei, Neues zu schaffen, Zukunft zu schenken – gerade da, wo ihr nur Tod und Kollaps seht.
Lasst euch von dieser Hoffnung tragen!
Wendet euch nicht ab, sondern wendet euch dieser Schöpfung zu, von der ihr doch auch ein Teil seid!.
Geht hinein in die Fragen eurer Zeit, wenn es um die Zukunft des Lebens geht:
Kein Schritt ist umsonst, der in diese Richtung gegangen wird!
Liebe Gemeinde,
das Zielfoto steht schon:
Es zeigt uns den größeren Horizont für ein Zusammenleben im Frieden und in den Rhythmen der Schöpfung – es lehrt uns Vertrauen und Demut.
(Fieberthermometer zeigen) Auch alles Weitere, was uns einfällt für mehr Gerechtigkeit, erzählt schon jetzt vom kommenden Zielbild Gottes, zu dem wir unterwegs sind: Kleine und große Schritte gehören dazu. Öffentliche Aktionen, bedeutende Entscheidungen – und auch sehr vieles, was fast niemand bemerkt und kaum jemand weiß.
Wir sind nicht auf dem Weg in den Abgrund - Gott zeigt uns sein Zielbild einer geheilten Schöpfung.
Was wird dadurch anders?
Vielleicht erwächst ja daraus die Kraft, alte Gewohnheiten aufzugeben und neue Wege zu wagen - auch wenn es nicht so einfach ist, die erst mal zu finden.
Vielleicht entsteht ja daraus die Bereitschaft, verschiedene Ansichten wahrnehmen, nicht nur die eigene - und zuzugeben, dass es keinen gibt, der die eine, einfache Lösung für alles hat.
Um dann die schwierigen Sachfragen auf dem Weg zu Klimagerechtigkeit und sozialer Gerechtigkeit mit Herz und Verstand gemeinsam anzugehen.
Ohne den weiten Horizont Gottes, der dieser Welt Zukunft verspricht – ohne diese Kraftquelle, ohne das Zielfoto stehen wir in der Gefahr, hart zu werden und uns gegenseitig aus dem Blick zu verlieren.
Dabei brauchen wir uns gegenseitig mehr als je zuvor: denn diese Wende schafft niemand alleine.
Nein, es gibt keinen Planeten B!
Aber da ist die Zusage, da ist das Zukunftsbild:
Gott gibt den Planeten A nicht auf.
Er heilt, erneuert und verwandelt ihn und uns alle.
Wer dies glaubt und hofft – und sei es nur ein bisschen und unter vielen, vielen Zweifeln – die und der kann gar nicht anders, als mit Gott diese Erde und ihre Geschöpfe zu lieben.
Wer dies glaubt und hofft, der wird für diese Welt nach Leben und Zukunft suchen.
Aus tiefer Liebe, in riesengroßer Spannung und voller Vorfreude auf das, was kommen wird: „Freut euch und seid fröhlich über das, was ICH schaffe!“ sagt Gott.
Antworten wir doch gemeinsam mit AMEN
darauf: Ja, so soll es sein!
Sonntag, 8. Oktober, 9.30 Uhr
Gottesdienst mit Taufen
(Pfrn. Schneider-Oelkers)
Sonntag, 15. Oktober, 9.30 Uhr
Gottesdienst zur Jubelkonfirmation mit Abendmahl
(Pfrn. Schneider-Oelkers)
Sonntag, 22. Oktober, 9.30 Uhr
Gottesdienst
(Pfrn. Schneider-Oelkers)
Sonntag, 29. Oktober, 17.00 Uhr
Mainspitzweiter-Gottesdienst
Ev. Kirche Bischofsheim
(Pfrn. Meckbach)
Dienstag, 31. Oktober, 19.00 Uhr
Reformationstag
Mainspitzweiter Gottesdienst
Ev. Kirche Gustavsburg
(Pfr. Bahnsen)